Erneute Amtszeit-Verlängerung von Nato-Generalsekretär möglich

Brüssel/Kopenhagen (Reuters) – Weil sich nach wie vor keine Einigung bei der Nachfolge von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg abzeichnet, ist eine erneute Verlängerung der Amtszeit des Norwegers nicht auszuschließen.

“Wenn wir uns nicht verständigen auf eine Nachfolgekandidatin oder einen Nachfolgekandidaten, wird die Nato ja nicht ohne Generalsekretär dastehen können”, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstag in Brüssel. “Von daher bin ich natürlich für eine Verlängerung, zumal ich die Zusammenarbeit schätze”, betonte er bei einem Treffen der Nato-Ressortchefs.

Auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach sich für eine erneute Verlängerung von Stoltenbergs Amtszeit aus. Das wäre “wirklich eine gute Lösung”, sagte Frederiksen dem Rundfunksender DR. Die dänische Regierungschefin gilt selbst als mögliche Nachfolgerin, wenngleich sie solche Ambitionen am Donnerstag zurückwies. “Ich mag meinen Job sehr gerne, und ich habe die Absicht, ihn zu behalten”, sagte sie in dem Interview. “Also nein, ich bin nicht auf dem Sprung zur Nato.”

Stoltenbergs derzeitiges Mandat endet im September. Seine Amtszeit war wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits um ein Jahr verlängert worden. Er führt die Nato seit 2014. US-Präsident Joe Biden hat sich nach Angaben des Weißen Hauses von dieser Woche noch nicht auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Nachfolge festgelegt. Im Gespräch für den Posten ist auch die Ministerpräsidentin von Estland, Kaja Kallas, die vor allem von osteuropäischen Nato-Staaten unterstützt wird.

(Bericht von Louise Breusch Rasmussen, Alexander Ratz. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)

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