Scholz begrüßt restriktive EZB-Geldpolitik im Kampf gegen Inflation

Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen entschiedenen Kampf gegen die steigenden Preise gefordert.

“Wir müssen die Inflation wieder zurückdrängen”, sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei einem Auftritt in Dresden. Die hohe Teuerung beeinträchtige die wirtschaftlichen Abläufe, weil die Akteure nicht gut kalkulieren könnten. “Wir müssen das bekämpfen. Das ist keine Sache, die einfach so geschieht”, betonte Scholz in der Veranstaltung der sächsischen SPD-Landtagsfraktion. “Darum bin ich sehr froh, dass die (Europäische Zentralbank) EZB entschieden hat, eine restriktive Geldpolitik zu machen”, fügte er hinzu. Als zweite Maßnahme müsse man die Treiber der Inflation in den Griff bekommen, vor allem die hohen Energiepreise. Deshalb müsse Deutschland soviel wie möglich eigenen Strom produzieren.

Scholz räumte ein, dass die hohen Zinsen den Nachteil hätten, dass sie derzeit etwa den Baubereich lähmten. Früher habe man aber auch bei einem Zinsniveau von vier Prozent gebaut.

Wenn die Klimawende in Deutschland gelinge, dann steuere das Land auf sehr hohe Wachstumsraten zu, wie man sie seit Jahren nicht gesehen habe, sagte Scholz. Man könne technologisch mit an der Weltspitze bleiben.

Der Kanzler hatte sich bereits am Sonntagabend skeptisch gegenüber einem subventionierten Industriestrompreis geäußert. Wenn man die Produktion von Ökostrom schnell steigere, wäre dies ein guter Beitrag auch für die Firmen. Dann könnten die Strompreise für Unternehmen ebenso sinken wie durch den Ausbau der Übertragungsnetze, um billigen Windstrom dorthin zu bringen, wo er gebraucht werde.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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