Russland sieht Potenzial für mehr Ölexporte nach China

Moskau (Reuters) – Russland will seine Ölexporte nach China ausweiten und die Zusammenarbeit bei Flüssigerdgas (LNG) vertiefen.

“Wir sehen Perspektiven für eine Erhöhung der Öllieferungen über Pipelinerouten und auf dem Seeweg”, sagte der russische Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak am Dienstag in Peking. Zudem ermöglichten zwischenstaatliche Abkommen eine Verlängerung der Öllieferungen nach China über Kasachstan um zehn Jahre bis 2033, erklärte Nowak auf einem chinesisch-russischen Wirtschaftsforum. Bei einem späteren Treffen mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Ding Xuexiang bezeichnete Nowak Russland als “zuverlässigen Lieferanten von Öl und Gas für China”, wie die russische Regierung mitteilte.

Seit Russland im Februar 2022 seine großangelegte Invasion der Ukraine begonnen hat und etliche Staaten Sanktionen verhängt haben, sind China und Indien zu den Hauptabnehmern für sein Öl geworden. China importiert derzeit täglich etwa 1,4 Millionen Barrel russisches Öl auf dem Seeweg und rund 900.000 Barrel über Pipelines. Die USA hatten erst im vergangenen Monat Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölproduzenten Rosneft und Lukoil verhängt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Sanktionen als unfreundlichen Akt bezeichnet, der die russische Wirtschaft jedoch nicht wesentlich beeinträchtigen werde. Die Einnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf sind immens wichtig für die russische Kriegskasse.

Auch bei der Produktion und dem Export von Flüssigerdgas arbeiten Russland und China bereits eng zusammen. So hält der staatliche chinesische Energieriese CNPC einen Anteil von 20 Prozent an der russischen Anlage Jamal LNG. Die LNG-Exporte aus Russland werden jedoch durch US-Sanktionen behindert. Diese richten sich insbesondere gegen die neue Anlage Arctic LNG 2 und schränken die Nutzung der Tankerflotte für den Transport erheblich ein. Dennoch hatte China Ende August die erste LNG-Ladung aus dem sanktionierten russischen Projekt erhalten, wenige Tage vor einem Treffen zwischen Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

(Reuters-Bericht, bearbeitet von Sabine Ehrhardt.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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