Rotes Kreuz streicht wegen finanzieller Engpässe fast 3000 Stellen

Genf (Reuters) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat wegen finanzieller Engpässe infolge von Mittelkürzungen drastische Einsparungen und einen massiven Stellenabbau angekündigt.

Das Budget für 2026 werde um 17 Prozent auf 1,8 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,9 Milliarden Euro) gekappt, teilte die Hilfsorganisation am Freitag in Genf mit. Zudem würden 2900 Stellen und damit etwa 15 Prozent der weltweit 18.500 Stellen gestrichen. Ein Drittel davon soll durch freiwillige Abgänge und die Nichtbesetzung offener Stellen wegfallen. “Die finanzielle Lage zwingt uns zu schwierigen Entscheidungen, damit wir auch künftig den Menschen helfen können, die unsere Unterstützung am dringendsten benötigen”, sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric.

Hintergrund der Kürzungen sind beispiellose Engpässe bei den Budgets für humanitäre Hilfe. Viele Geberländer verlagern ihren Schwerpunkt zunehmend auf die Verteidigung. Zudem strichen die USA als weltweit größter Geldgeber unter Präsident Donald Trump ihre Hilfsprogramme im Zuge seiner “America First”-Politik massiv zusammen. Dies zwingt Hilfsorganisationen angesichts zahlreicher Konflikte und einer Rekordzahl von Vertriebenen weltweit zu schmerzhaften Einschnitten. Das in Genf ansässige Rote Kreuz ist in mehr als 90 Ländern tätig und hat bereits 2023 Sparmaßnahmen eingeleitet.

(Bericht von Emma Farge, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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