Frankfurt (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat einen wichtigen Studienerfolg mit einem neuen Brustkrebsmedikament erzielt.
In einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie verringerte der Wirkstoff Giredestrant bei Frauen mit einer häufigen Brustkrebsform im Frühstadium das Risiko eines Rückfalls deutlich im Vergleich zur Standardbehandlung, wie das Unternehmen am Dienstag in Basel mitteilte. Laut Roche ist dies die erste Studie, in der ein Medikament dieser Wirkstoffklasse als Tablette einen solchen Vorteil in diesem frühen Krankheitsstadium gezeigt hat.
An der Börse sorgte die Nachricht für Rückenwind. Die Aktie von Roche legte um rund sechs Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit März. “Der dringend benötigte Erfolg ist da – Giredestrant wirkt bei Brustkrebs im Frühstadium”, erklärte Analyst Stefan Schneider von der Bank Vontobel. Das breite Studienprogramm lasse weitere positive Ergebnisse erwarten. Auch die Analysten von Jefferies sprachen von überzeugenden Daten, wiesen jedoch darauf hin, dass der Konkurrent AstraZeneca dicht aufhole.
“Die heutigen Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Giredestrant als neue endokrine Therapie der Wahl für Menschen mit Brustkrebs im Frühstadium, bei denen eine Chance auf Heilung besteht”, sagte Roche-Entwicklungschef Levi Garraway. Die Daten zum Gesamtüberleben waren zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse zwar noch nicht aussagekräftig, zeigten jedoch einen positiven Trend. Roche will die Daten nun auf einem Fachkongress vorstellen und bei den Zulassungsbehörden einreichen.
Die Studie mit dem Namen “lidERA” umfasste mehr als 4100 Patientinnen mit einer häufigen Form von hormonabhängigem Brustkrebs – sie betrifft etwa 70 Prozent aller Fälle. Bislang erleidet bis zu ein Drittel der Patientinnen nach einer endokrinen Standardtherapie einen Rückfall. Giredestrant ist ein sogenannter selektiver Östrogenrezeptor-Degrader (SERD). Der Wirkstoff blockiert den Östrogenrezeptor und führt zu dessen Abbau, was das Wachstum von Krebszellen hemmen soll. Zuvor hatte das Mittel bereits bei fortgeschrittenem Brustkrebs positive Ergebnisse gezeigt.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










