DIHK-Umfrage: Auslandsgeschäft ist Stabilitätsanker für deutsche Firmen

Berlin (Reuters) – Deutsche Unternehmen sehen einer Umfrage zufolge deutlich bessere Geschäftschancen im Ausland als im Heimatmarkt.

Im Ausland wollen 29 Prozent der Firmen ihre Investitionen erhöhen, während lediglich 16 Prozent Kürzungen planen, wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Beim Personal beabsichtigten 33 Prozent aufzustocken, während 17 Prozent mit einem Abbau rechneten. Für die Umfrage wurden Antworten von mehr als 3500 Unternehmen aus 90 Ländern ausgewertet. Die Werte sind deutlich besser als für den Heimatmarkt. Hier hatten zuletzt 22 Prozent angegeben, höhere Investitionen zu planen, 31 Prozent wollen aber kürzen. Nur elf Prozent der Betriebe wollen in Deutschland Personal aufbauen, 24 Prozent dagegen Stellen streichen.

“Die internationalen Märkte sind für viele Unternehmen ein Stabilitätsanker”, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Weltweit erwarteten 44 Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte, im Inland seien es hingegen nur 15 Prozent. Allerdings sind ausgerechnet mit den USA und China die beiden wichtigsten Märkte derzeit schwierig. In den USA wirken sich die höheren Zölle von Präsident Donald Trump negativ aus, verbunden mit einer Unsicherheit über den Kurs der Amerikaner. Während aktuell nur 24 Prozent der Firmen zusätzliche Investitionen in den USA planen, waren es im Herbst 2024 noch 37 Prozent der Unternehmen. In China bewerten nur 18 Prozent der deutschen Firmen ihre Lage als gut, dennoch wollen 26 Prozent ihre Investitionen ausweiten – deutlich mehr als noch im Frühjahr.

Insgesamt bleiben die Exportaussichten trüb. Wie zuletzt bereits mitgeteilt, rechnet die DIHK nach drei Jahren mit Rückgängen auch 2025 mit einem Minus beim Exportvolumen von einem Prozent. 2026 wird dann ein mageres Plus von 0,5 Prozent erwartet.

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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