New York (Reuters) – US-Unternehmen haben einer Studie zufolge im Oktober so viele Stellen gestrichen wie seit über 20 Jahren nicht mehr in diesem Monat.
Insgesamt fielen 153.074 Arbeitsplätze weg, wie die Personalberatung Challenger, Gray & Christmas am Donnerstag zu ihrer Untersuchung mitteilte. Als Hauptgründe für den Abbau wurden Kostensenkungen und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) genannt. Verglichen mit dem Vorjahresmonat führte das zu einem Anstieg der Entlassungen um 175 Prozent. Am stärksten betroffen waren demnach Technologiefirmen, gefolgt vom Einzelhandel und dem Dienstleistungssektor.
Seit Jahresbeginn summiert sich der Stellenabbau damit auf rund 1,1 Millionen, hieß es weiter. Dies ist ein Anstieg um 65 Prozent und der höchste Wert seit dem Jahr 2020, als die Corona-Pandemie ausbrach. “Einige Branchen korrigieren den Einstellungsboom aus der Zeit der Pandemie”, sagte Andy Challenger, ein leitender Manager der Personalberatung. “Dies geschieht jedoch zu einer Zeit, in der der Einsatz von KI, nachlassende Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen sowie steigende Kosten zu Sparmaßnahmen und Einstellungsstopps führen.” Den Angaben zufolge stieg die Zahl der Firmen, die einen Stellenabbau angekündigt haben, im Oktober auf fast 450. Im September waren es noch weniger als 400.
Den Daten von privaten Anbietern wie Challenger kommt derzeit eine besondere Bedeutung zu. Wegen des mittlerweile längsten Regierungsstillstands (“Shutdown”) wegen einer Haushaltssperre in der Geschichte der USA werden zurzeit keine amtlichen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Am Mittwoch veröffentlichte Daten des Personaldienstleisters ADP hatten für Oktober einen Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft von 42.000 Jobs ergeben.
Die US-Notenbank Fed, die Vollbeschäftigung fördern und Preisstabilität sichern soll, hat den Leitzins zuletzt um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent heruntergesetzt. Sie betonte, sie habe Risiken für beide Seiten ihres Mandats im Auge. Die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung hätten in den vergangenen Monaten zugenommen.
(Bericht von Shashwat Chauhan, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











