Continental hofft auf anziehende Nachfrage

Berlin (Reuters) – Der Reifenhersteller Continental hofft auf eine anziehende Nachfrage im kommenden Jahr.

Zwar sei noch unklar, wie sich die weltweite Konjunktur entwickle, sagte Finanzchef Roland Welzbacher der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. “Aber irgendwann müssen wir aus dem Tal auch wieder herauskommen”, betonte der Manager. Dabei verwies er unter anderem auf die Pläne der Bundesregierung, was zusätzliche Investitionen angehe.

Zugleich stelle sich Continental auf niedrigere Materialkosten ein. Schon im zweiten Halbjahr seien diese Kosten gesunken, und diese Effekte machten sich auch in der ersten Jahreshälfte bemerkbar, sagte Welzbacher. Allerdings bleibe die Belastung durch die Zölle von US-Präsident Donald Trump sowie durch den schwächeren Dollar-Kurs. Im laufenden Jahr rechnet der Dax-Konzern aus Hannover mit Zusatzkosten wegen der US-Zölle in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich.

Im Sommerquartal rutschte Continental wegen der Abspaltung seiner Autosparte und des Verkaufs des Geschäfts mit Schlauchleitungen und Lagerelementen tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 756 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 486 Millionen Euro vor Jahresfrist. Dabei hätten sich nicht zahlungswirksame Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro negativ ausgewirkt, hieß es. Continental verwies auf Währungseffekte bei der Trennung von ausländischen Tochtergesellschaften im Rahmen des Aumovio-Spinoffs und einen Unterschied zwischen dem Nettovermögen von OESL und dem erwarteten Verkaufspreis.

Der bereinigte Betriebsgewinn ging im dritten Quartal um 14,9 Prozent auf 565 Millionen Euro zurück. Laut Continental war vor Jahresfrist eine Zahlung von Vitesco in Höhe von 125 Millionen Euro eingegangen, welche den Gewinn hatte höher ausfallen lassen. Der Umsatz verharrte bei fünf Milliarden Euro. Bernstein-Analyst Harry Martin sagte, die Zahlen seien wie erwartet ausgefallen. Continental schlage sich besser als der französische Erzrivale Michelin.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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