Insider: Covestro-Übernahme durch Adnoc steht kurz vor EU-Genehmigung

Brüssel (Reuters) – Der arabische Ölkonzern Adnoc steht Insidern zufolge kurz vor der Genehmigung für die milliardenschwere Übernahme des Kunststoffherstellers Covestro durch die EU.

Die Zustimmung für die Offerte im Wert von 14,7 Milliarden Euro werde in den kommenden Wochen erwartet, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Die EU-Kommission werde der Transaktion wahrscheinlich noch in diesem Monat zustimmen, auch wenn sich der Zeitplan noch ändern könne. Der internationale Investmentarm von Adnoc, XRG, erklärte, man kommentiere das laufende Verfahren nicht und arbeite weiterhin konstruktiv mit der Kommission zusammen.

Adnoc hatte im vergangenen Monat angeboten, seine Satzung zu ändern, um Bedenken der EU wegen seiner unbegrenzten staatlichen Garantie auszuräumen. Zudem sicherte der Konzern aus Abu Dhabi zu, das geistige Eigentum von Covestro in Europa zu belassen. Dieses Zugeständnis wurde nach Reaktionen von Wettbewerbern und Kunden noch angepasst. Die EU-Kommission hatte Ende Juli eine eingehende Untersuchung der Übernahme eingeleitet. Grund ist die Sorge, dass von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gewährte staatliche Hilfen den Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt verzerren könnten.

Der Ölkonzern Adnoc und Covestro hatten sich im vergangenen Jahr auf die Übernahme des Leverkusener Kunststoffherstellers geeinigt. Für Adnoc ist es der bisher größte Zukauf und zugleich eine der größten ausländischen Übernahmen eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat.

(Bericht von Foo Yun Chee, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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