Kopenhagen (Reuters) – Auf dem Markt für Abnehmmedikamente entspinnt sich ein Übernahmekampf um das US-Biotechunternehmen Metsera.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat eine Gegenofferte zum Übernahmeangebot des US-Rivalen Pfizer vorgelegt. Novo biete 56,50 Dollar je Metsera-Aktie in bar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Offerte liegt über den 47,50 Dollar je Aktie, die Pfizer im September geboten hatte, und bewertet Metsera mit sechs Milliarden Dollar. Rechnet man zugesicherte Zusatzzahlungen für das Erreichen bestimmter Meilensteine ein, summiert sich die Offerte von Novo Nordisk auf 8,5 Milliarden Dollar, die von Pfizer auf 7,3 Milliarden Dollar.
Metsera bezeichnete das Angebot von Novo als “überlegen” und erklärte, Pfizer darüber informiert zu haben. Der US-Konzern hat nun vier Werktage Zeit, um zu verhandeln. Pfizer bezeichnete das Gebot von Novo in einer Stellungnahme als unbesonnen. Es schade dem Wettbewerb auf dem Markt für Abnehm- und Diabetes-Medikamente und sei ein Versuch, einen Herausforderer zu verdrängen.
Der Schritt signalisiert eine aggressive Wende bei Novo Nordisk unter dem neuen Vorstandschef Mike Doustdar. Dieser will eine robuste Pipeline von Diabetes- und Adipositas-Behandlungen der nächsten Generation aufbauen, da sich das Unternehmen auf den Patentablauf von Semaglutid vorbereitet, dem Wirkstoff in den Verkaufsschlagern Wegovy und Ozempic. Metsera entwickelt mehrere experimentelle Medikamente zur Gewichtsreduktion.
“Das Geschäft würde Novo sicherlich helfen, seine Marktposition bei Adipositas zu verbessern”, sagte Markus Manns, Portfoliomanager beim Novo-Aktionär Union Investment. “Es gibt jedoch erhebliche kartellrechtliche Bedenken und die Frage, ob Pfizer mit einem weiteren Angebot zurückkommt.” Der weltweite Markt für Abnehm-Medikamente wird bis Anfang der 2030er Jahre voraussichtlich 150 Milliarden Dollar erreichen.
Die Aktien von Metsera, die seit Jahresbeginn bereits stark zugelegt hatten, stiegen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als 19 Prozent. An der Börse in Kopenhagen verloren die Novo-Aktien rund vier Prozent.
(Bericht von Louise Breusch Rasmussen, Jacob Gronholt-Pedersen und Maggie Fick, bearbeitet von Sabine Wollrab. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










