Berlin (Reuters) – Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine Führungsrolle bei modernen Technologien für Deutschland und Europa im Wettbewerb mit den USA und China als unverzichtbar gefordert.
“Wir dürfen nicht zulassen, dass die USA und China allein die technologische Zukunft bestimmen”, sagte Merz am Mittwoch in Berlin bei der Auftaktveranstaltung zur “Hightech Agenda Deutschland”. “Wir brauchen heute nicht mehr und nicht weniger als technologische Souveränität in Europa und damit auch in Deutschland”, sagte der CDU-Chef. “Wenn wir diesen Verbesserungsbedarf nicht schnell ausgleichen, gefährdet das mittel- und langfristig nicht nur den Wohlstand in unserem Land. Schlimmer noch, es gefährdet die Sicherheit und letztendlich auch die Freiheit.” Abhängigkeiten würden machtpolitisch ausgespielt. “Wir sehen unsere Verwundbarkeit.”
Besonders die Abhängigkeit von China wurde in den vergangenen Wochen deutlich. So trifft ein Lieferstopp von Chips des Herstellers Nexperia die Autoindustrie. Auch Exportrestriktionen der Volksrepublik bei Seltenen Erden haben für das Industrieland Deutschland besondere Auswirkungen.
Deutschland sei aber auch seit vielen Jahren nicht mehr so innovationsstark und wachstumsstark, wie es sein könnte, sagte Merz weiter. “Das sind nun einfach mal die Tatsachen.” Zwar sei die deutsche Forschung exzellent, es gebe jedoch erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung in Produkte und Dienstleistungen. “Wir haben Verbesserungsbedarf in der Wertschöpfung mit neuen Technologien, wie etwa mit künstlicher Intelligenz.”
Merz verwies darauf, dass nachhaltige Innovation in offenen und freien Gesellschaften entstehe. Deutschland und Europa hätten hierfür die besten Voraussetzungen. “Wir trauen unserem Land zu, Innovationsführer zu sein, führendes Industrieland auch des 21. Jahrhunderts zu sein”, sagte der Kanzler.
(Bericht von Markus Wacket; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











