Bericht: Telekom und Nvidia planen milliardenschweres Rechenzentrum in München

Frankfurt (Reuters) – Die Deutsche Telekom und Nvidia wollen einem Medienbericht zufolge gemeinsam ein Rechenzentrum bauen.

Die Pläne würden im kommenden Monat offiziell vorgestellt, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Insider. Das Projekt habe ein Volumen von einer Milliarde Euro. Europas größtes Softwarehaus SAP werde die neuen Rechenkapazitäten nutzen, die der Meldung zufolge in München entstehen sollen. Die Telekom war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

In Europa wird seit Monaten über den Bau von Rechenzentren diskutiert, um bei der Künstliche Intelligenz (KI) den Anschluss nicht zu verlieren. Der Beratungsfirma Deloitte zufolge muss Deutschland in den kommenden fünf Jahren bis zu 60 Milliarden Euro in KI-Infrastruktur investieren, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Die großen US-Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS), Google und Microsoft stecken allein 2025 jeweils zweistellige Milliardenbeträge in zusätzliche Rechenkapazitäten.

Im Juni hatten Telekom und Nvidia Pläne zum Aufbau einer industriellen KI-Cloud vorgestellt, die voraussichtlich 2026 einsatzbereit sein wird. Dies soll den späteren Bau von KI-Gigafactories beschleunigen, die auch die schwarz-rote Bundesregierung fördern will. Diese Gigafactories sind besonders leistungsstarke Rechenzentren, die für das Training von KI benötigt werden.

(Bericht von Hakan Ersen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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