KBA-Studie: Elektroautos in Ostdeutschland kaum auf der Straße

Frankfurt (Reuters) – Deutschland ist bei der Verbreitung von Elektroautos ein geteiltes Land: Nach einer Analyse des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist der Bestand an batterieelektrischen Autos (BEV) in den fünf östlichen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin und dessen Umland besonders niedrig.In den westlichen Bundesländern sind BEV weiter verbreitet, wobei in Ballungsgebieten wie München und Stuttgart oder dem Westen von Niedersachsen die größte Dichte zu finden ist. Trotz steigender Anteile an den Neuzulassungen ist die E-Autoquote des Fahrzeugbestandes in Deutschland noch gering mit 3,4 Prozent Anfang dieses Jahres, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie hervorgeht.

Mit Blick auf früher gesetzte Klimaschutzziele äußert sich das KBA skeptisch: “Zum 1. Januar 2025 waren 1,65 Millionen BEV im Bestand beobachtbar. Ob das Ziel von 15 Millionen BEV bis 2030 im Fahrzeugbestand erreicht wird, kann angezweifelt werden.” Neben den regionalen Unterschieden klafft auch eine Lücke zwischen Privatkunden und Geschäftskunden, die auf emissionsfreie E-Autos umgestiegen sind. Privat gehaltene Pkw waren Anfang 2025 noch zu 92 Prozent Verbrennerfahrzeuge, vor zehn Jahren waren es noch 98 Prozent. BEV und Hybridfahrzeuge verdoppelten ihren Anteil am Bestand in dieser Zeit auf 2,3 Prozent. Bei gewerblichen Haltern mit Dienstwagen sank der Anteil von Benzin- und Diesel-Pkw auf 65 Prozent von 98 Prozent, während der Anteil elektrifizierter Autos auf 11,6 Prozent stieg.

Der Staat hatte die Anschaffung von E-Autos mit Förderprämien von Mitte 2016 bis Ende 2023 unterstützt. Mit dem Wegfall der Subvention war der E-Autoabsatz im vergangenen Jahr eingebrochen. Sinkende Fahrzeugpreise schoben die Nachfrage wieder an. Die jetzige Bundesregierung will mit steuerlichen Anreizen und finanziellen Hilfen für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen dem Umstieg auf E-Autos zusätzlich Schub verleihen.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXMPEL9J0FL-VIEWIMAGE