Berlin (Reuters) – Das Bundesverkehrsministerium will den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Deutschland mit neuen Förderprogrammen vorantreiben. Ein Schwerpunkt soll dabei auf Mehrfamilienhäusern sowie einer Ladeinfrastruktur für E-LKWs und E-Bussen liegen. Dies geht aus einem Entwurf für den “Masterplan Ladeinfrastruktur 2030” hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Verbände und sonstige Experten sollen sich nun dazu äußern. Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) will noch im Herbst einen Kabinettsbeschluss herbeiführen. Dafür müsste es vorher auch eine Verständigung innerhalb der Regierung aus Union und SPD geben. Konkrete Zahlen zum geplanten Fördervolumen werden nicht genannt.
Anwohner in Mehrfamilienhäusern haben bislang oft noch keine eigene Lademöglichkeit, anders als etwa bei Einfamilienhäusern. Um die Investitionsbereitschaft von Eigentümern zu steigern, plant das Ministerium eine finanzielle Unterstützung. Diese Förderung soll auch die Kosten für die Ertüchtigung des Netzanschlusses und der elektrischen Anlagen im Gebäude umfassen. Dem Papier zufolge will das Ministerium Anfang 2026 Details dazu veröffentlichen. Die Umsetzung der Maßnahme steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass im Haushalt 2026 ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Elektrifizierung des gewerblichen Verkehrs. Für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Depots und auf Betriebshöfen von LKWs und Bussen sollen neue Förderrichtlinien aufgelegt werden. Zudem ist geplant, die Errichtung von öffentlich zugänglichen LKW-Ladepunkten abseits der Autobahnen, etwa auf Autohöfen oder in Gewerbegebieten, finanziell zu unterstützen. Die neuen Richtlinien sind ebenfalls für 2026 vorgesehen und hängen auch von der Haushaltslage ab.
Ziel ist dem Entwurf zufolge auch, privates Kapital mit gezielten Investitionszuschüssen zu mobilisieren. Eine bessere Auslastung der Ladesäulen sei die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb und damit für private Investitionen.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)