Israel: Waffenruhe im Gazastreifen wird wieder eingehalten

Kairo/Jerusalem/Air Force One (Reuters) – Im Gazastreifen wird die von den USA vermittelte Waffenruhe nach Angaben des israelischen Militärs wieder eingehalten.

Auch US-Präsident Donald Trump bekräftigte, dass die Vereinbarung weiterhin gültig sei. Am Wochenende war es trotz der Waffenruhe zu schweren Zwischenfällen mit mehreren Toten gekommen. Trump äußerte die Vermutung, dass die Hamas-Führung möglicherweise nicht an den jüngsten Verstößen beteiligt gewesen sei. Ein israelischer Sicherheitsbeamter sagte, am Montag sollten auf Druck der USA die zuvor von Israel ausgesetzten Hilfslieferungen in den Gazastreifen wieder aufgenommen werden.

Israel hatte am Sonntag Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen und dies mit einem vorangegangenen Beschuss seiner Streitkräfte durch die Hamas begründet. Dabei seien zwei israelische Soldaten getötet worden, so Israel. Durch die darauf folgenden israelischen Angriffe starben nach Angaben von Anwohnern und den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen mindestens 26 Menschen – darunter auch mindestens ein Kind. Bewohnern zufolge wurde im Großraum Nuseirat ein Schulgebäude getroffen, in dem Vertriebene untergebracht sind.

Trump sagte vor Journalisten an Bord des US-Präsidentenflugzeugs Air Force One, er wisse nicht, ob die jüngsten israelischen Angriffe gerechtfertigt seien. Dazu werde er sich später noch äußern. “Wir werden abwarten müssen, was passiert”, so Trump. “Wir wollen sichergehen, dass mit der Hamas alles sehr friedlich verläuft.” Regierungskreisen in Israel und den USA zufolge wurde erwartet, dass der US-Nahost-Gesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner am Montag nach Israel reisen.

Die Waffenruhe war am 11. Oktober in Kraft getreten und hatte den zwei Jahre andauernden Krieg unterbrochen. Die israelische Regierung und die Hamas hatten sich jedoch seit Tagen gegenseitig Verstöße vorgeworfen. Schlüsselfragen des US-Plans zu einer Befriedung des Gazastreifens sind weiterhin nicht ausgehandelt. Dazu gehört die geforderte Entwaffnung der Hamas, die künftige Verwaltung des Gazastreifens und Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates. Israel und die Hamas sind sich in wesentlichen Punkten uneins.

(Bericht von Nidal Al-Mughrabi, Alexander Cornwell, und Jeff Mason, geschrieben von Sabrina Frangos und Elke Ahlswede, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2025binary_LYNXNPEL9J079-VIEWIMAGE