Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistan – Waffenruhe mit Afghanistan läuft aus

Peshawar (Reuters) -Kurz vor Ablauf einer 48-stündigen Feuerpause zwischen Afghanistan und Pakistan haben militante Extremisten nach pakistanischen Angaben einen Selbstmordanschlag im Grenzgebiet verübt. Dabei seien am Freitag sieben pakistanische Soldaten getötet worden, sagten Vertreter der Sicherheitsbehörden. 13 Menschen seien zudem verletzt worden. Ziel des Anschlags sei ein Militärlager in der Nähe der Grenze zu Afghanistan gewesen. Einer der Angreifer habe ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug gegen die Mauer der Anlage gefahren. Zwei andere Extremisten hätten versucht, in das Camp einzudringen, seien aber erschossen worden. Die pakistanische Armee äußerte sich zunächst nicht.

An der Grenze zwischen beiden Ländern hatte es zuletzt heftige Kämpfe zwischen pakistanischen und afghanischen Soldaten gegeben, bei denen Dutzende Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden. Die Lage beruhigte sich erst nach Vereinbarung einer Waffenruhe, die diesen Freitag um 15.00 Uhr MESZ endet.

Auslöser des Konflikts sind verstärkte Angriffe von Extremisten in Pakistan. Sie sollen dabei von Afghanistan aus operieren, weil ihnen dort nach Überzeugung der pakistanischen Regierung sichere Zuflucht gewährt wird. Die Regierung in Islamabad hat deswegen die in Afghanistan herrschenden Taliban aufgefordert, gegen die Extremisten vorzugehen. Die Taliban weisen die Darstellung Pakistans aber zurück und werfen ihrerseits dem pakistanischen Militär vor, Falschinformationen über Afghanistan zu verbreiten, Spannungen an der Grenze zu provozieren und mit der radikal-islamischen IS-Miliz verbündeten Kämpfern Schutz zu gewähren, um die Stabilität und Souveränität des Nachbarlandes zu untergraben. Islamabad weist diese Anschuldigungen zurück.

(Bericht von Mushtaq Ali, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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