Warburg Pincus will Berliner Firma PSI Software kaufen

Frankfurt (Reuters) – Der Technologie-Investor Warburg Pincus will für mehr als 700 Millionen Euro die Berliner Firma PSI Software kaufen. Das teilten beide Unternehmen am Montag mit und bestätigten damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Der Kaufpreis von 45 Euro je Aktie liegt mehr als 80 Prozent über dem PSI-Aktienkurs vom Donnerstag, bevor Reuters über den laufenden Bieterprozess berichtet hatte. Am Freitag schlossen die PSI-Aktien bei 33,20 Euro. Die auf die Energiebranche spezialisierte Softwarefirma mit rund 2350 Mitarbeitern erklärte, der Vorstand unterstütze das Angebot von Warburg Pincus und beabsichtige, es seinen Aktionären zu empfehlen. Nach Abschluss der Übernahme solle PSI von der Börse genommen werden.

Warburg Pincus habe sich bereits rund 28,5 Prozent der Anteile von Ankeraktionären gesichert, hieß es weiter. Der Technologie-Investor will mindestens 50 Prozent plus eine Aktie einsammeln. Unterdessen will der Energiekonzern E.ON seine Beteiligung von rund 18 Prozent behalten und PSI weiterhin als strategischer Investor unterstützen. Die Software von PSI wird unter anderem zur Steuerung von Stromübertragungsnetzen verwendet, ist aber auch in der Logistik und der Produktion im Einsatz. Im vergangenen Jahr setzte PSI Software 260,8 Millionen Euro um. Ein Cyberangriff hatte das Unternehmen wochenlang lahmgelegt, die daraus resultierenden Belastungen drückten PSI in die roten Zahlen: Vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag der Verlust bei 15,2 Millionen Euro.

(Bericht von Ralf Banser, redigiert von Kirsti Knolle – Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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