Wien (Reuters) -Die Wiener Raiffeisen Bank International (RBI) hofft auf eine politische Einigung innerhalb der Europäischen Union bezüglich der Freigabe von sanktionierten russischen Vermögenswerten. “Wir werden sehen, ob der Weg Zustimmung findet”, sagte Bankchef Johann Strobl am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten. Die RBI hofft auf eine Schadenskompensation für eine in Russland verhängte Strafzahlung von rund zwei Milliarden Euro.
Konkret prüft die EU derzeit, ob in das 19. Sanktionspaket eine Klausel aufgenommen wird, die es ermöglicht, dass die wegen der Sanktionen eingefrorenen Aktien der russischen Firma Rasperia am österreichischen Baukonzern Strabag an die RBI übertragen werden könnten. Dem Vorhaben müssten alle EU-Mitgliedsstaaten zustimmen. Derzeit gibt es jedoch Bedenken innerhalb der EU, wie Reuters in der Vorwoche berichtet hatte. Strobl kann dies laut eigenen Aussagen nicht nachvollziehen, da der russischen RBI-Tochter bereits die Strafzahlung in Russland abgebucht wurde. Sollte es zu keiner politischen Einigung kommen, bleibt der RBI noch der Gerichtsweg in Wien. Strobl zeigte sich hier erneut zuversichtlich, dass die Bank auf diesem Wege Schadenersatz zugesprochen bekommt.
Mit ihren Verkaufsbemühungen für die russische Tochterbank ist die RBI bislang nicht weitergekommen. Es habe sich kein Käufer gefunden, der von allen Seiten akzeptiert werde, sagte Strobl. Es gebe aber weiterhin Interessenten auf der Liste. “Wir geben nicht auf”.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)