Frankfurt (Reuters) – Die Bussparte von Daimler Truck will mit dem Aufbau öffentlicher Ladestellen an touristischen Standorten den Verkauf elektrischer Reisebusse ankurbeln.
Ab 2026 sollen an Busparkplätzen in Städten oder bei Freizeitparks Ladesäulen errichtet werden, teilte Daimler Buses am Mittwoch mit. Den Auftakt bildet ein Pilotprojekt mit der Stadt Köln, bei dem im kommenden Jahr vier Schnellladesäulen nahe der Innenstadt entstehen sollen. “Die Zukunft des Busses ist elektrisch”, sagte Spartenchef Till Oberwörder. “Der Aufbau der notwendigen öffentlichen Ladeinfrastruktur dauert jedoch zu lange. Wir wollen mit unseren Ladesäulen einen wichtigen Impuls geben.” Nicht geplant sei, größer in das Geschäft mit Ladesäulen einzusteigen.
Die Planung, den Bau und Betrieb übernimmt das Tochterunternehmen Daimler Buses Solutions. Es finanziert die Ladesäulen selbst über den Verkauf des Stroms. Daimler Buses will in dieser Woche auf der Branchenmesse Busworld in Brüssel zudem seinen ersten batterieelektrischen Überlandbus, den Mercedes-Benz eIntouro, vorstellen. Dieser soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben. Das vollständige Aufladen kann länger als eine Stunde dauern. Busse könnten rein technisch zwar die selben Ladesäulen wie Lkw an Autobahnen nutzen, erklärte Oberwörder. Bei Ausflugsfahrten gebe es aber längere Standzeiten an den Reisezielen und weniger auf Rastplätzen.
Den rein elektrischen Stadtbus eCitaro hat der Konzern bereits seit 2018 im Angebot. Von diesem wurden bisher mehr als 2500 Stück verkauft. Um Verkehrsbetrieben die Umstellung auf Elektrobusse zu erleichtern, bietet Daimler neben dem Fahrzeug auch den Umbau von Betriebshöfen und das Errichten von Ladeinfrastruktur an.
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)