UBS spricht sich erneut gegen deutlich strengere Kapitalvorgaben aus

Zürich (Reuters) – Die Großbank UBS hat ihren Widerstand gegen die von der Schweizer Regierung geplanten strengeren Kapitalvorschriften bekräftigt.

In einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme hieß es, die Regierungsverordnung sei weder gezielt noch international abgestimmt. Das Institut lehne den Vorschlag des Finanzministeriums ab, wonach Software und latente Steuerguthaben nicht mehr auf das Kernkapital angerechnet werden können. Diese Maßnahme zerstöre bei der UBS auf Gruppenstufe Kapital im Umfang von rund elf Milliarden Dollar. Entgegen der bisherigen Praxis sehe der Konsultationsentwurf zudem keine Übergangsfristen für diese weitreichenden Änderungen vor.

Der Vorschlag ist Teil eines im Juni vorgelegten umfassenden Plans zur Verschärfung der Schweizer Bankenvorschriften als Reaktion auf den Kollaps der Credit Suisse, die anschließend von der UBS übernommen wurde. Insgesamt könnte die UBS bis zu 24 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kernkapital zur Abwehr möglicher Krisen aufbringen müssen. Der Löwenanteil der neuen Vorgaben entfällt auf die Eigenkapitalunterlegung der Auslandsbeteiligungen. Über diese Vorgabe entscheidet das Parlament voraussichtlich im kommenden Jahr. Es bestehen Überschneidungen zwischen zusätzlichen Kapitalanforderungen in Zusammenhang mit Auslandsbeteiligungen sowie Software und Steuerguthaben.

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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