Trump greift vor Argentinien-Wahl Rechtspopulisten Milei unter die Arme

New York/Washington (Reuters) – Kurz vor wichtigen Zwischenwahlen in Argentinien hat nun auch US-Präsident Donald Trump erklärt, dass er das finanziell angeschlagene Land mit seinem rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei unterstützen will.

“Wir werden ihnen helfen”, sagte Trump am Dienstag in New York vor Reportern. Er glaube zudem nicht, dass Argentinien ein Rettungspaket benötige. “Wir geben dem Präsidenten von Argentinien unsere volle Unterstützung.” Auch die Weltbank kündigte an, sie werde ihre Hilfen für Argentinien beschleunigen.

Am Montag hatte bereits US-Finanzminister Scott Bessent gesagt, es lägen alle Optionen zur Stabilisierung des lateinamerikanischen Landes auf dem Tisch. Er hat zudem erklärt, es gebe einen Rechtsruck in mehreren Ländern Lateinamerikas und die USA würden diesen Trend unterstützen. Trump sagte am Dienstag weiter, Bessent arbeite mit Argentinien zusammen, “damit sie gute Schulden machen können und all die Dinge, die man braucht, um Argentinien wieder groß zu machen”. Der US-Präsident fügte hinzu, er biete seine Unterstützung für Mileis Wiederwahl an, damit dieser eine weitere Amtszeit bekomme, um seine Arbeit zu vollenden.

Die Weltbank erklärte, sie werde in den kommenden Monaten bis zu vier Milliarden Dollar zur Unterstützung der Reformagenda Argentiniens bereitstellen. Die Mittel seien Teil eines im April angekündigten Pakets zur Unterstützung von Wirtschaftsreformen. Konkrete Projekte, die mit den vier Milliarden Dollar finanziert werden sollen, nannte die Weltbank zunächst nicht.

Am argentinischen Finanzmarkt kamen die Ankündigungen gut an. Anleihen legten zu und die Landeswährung Peso stieg. Zuwächse hatte es bereits am Montag nach Bessents Ankündigung gegeben. Die Märkte waren jüngst unter Druck geraten, nachdem Mileis Partei eine regionale Wahl verloren hatte. Dazu hatten auch Korruptionsvorwürfe gegen Mileis engstes Umfeld beigetragen. Die Entwicklung schürte Sorgen bei Investoren, Mileis Partei könnte auch bei den wichtigen Zwischenwahlen im Oktober schlecht abschneiden. Die argentinische Zentralbank hatte daraufhin mit massiven Käufen den Peso gestützt.

(Bericht von Gram Slattery, Karin Strohecker, Nikhil Sharma und Andrea Shalal. Geschrieben von Ralf Bode; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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