Washington (Reuters) – US-Präsident Donald Trump hat am Montag eine Verbindung zwischen der Einnahme des Schmerzmittels Paracetamol während der Schwangerschaft und einem erhöhten Autismus-Risiko gezogen.
Die Arzneimittelbehörde FDA werde Ärzte darüber in Kenntnis setzen, kündigte Trump an, ohne Belege für seine Behauptung vorzulegen. “Die Einnahme von Tylenol ist nicht gut”, sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus über das in den USA unter diesem Markennamen bekannte Mittel. “Ich sage es ganz offen. Nicht gut.” Wissenschaftlern zufolge gibt es keine eindeutigen Beweise für einen Zusammenhang zwischen Autismus und der Einnahme von Paracetamol. Dabei handelt es sich um eines der weltweit am häufigsten verwendeten rezeptfreien Schmerzmittel.
Die Ankündigung der US-Regierung war erwartet worden. Der Hersteller von Tylenol, das Konsumgüterunternehmen Kenvue, wies vor Trumps Aussage einen Zusammenhang erneut zurück. Die Behauptung habe keine wissenschaftliche Grundlage, teilte das Unternehmen mit. In den vergangenen Tagen hatte Kenvue zudem erklärt, die FDA und führende medizinische Institutionen seien sich hinsichtlich der Sicherheit von Paracetamol, seiner Verwendung während der Schwangerschaft und der auf dem Etikett angegebenen Informationen einig. Schwangeren werde geraten, vor der Einnahme von Medikamenten mit ihrem Arzt zu sprechen. Kenvue-Aktien waren mit einem Minus von 7,5 Prozent aus dem regulären Handel gegangen.
(Bericht von Michael Erman, Julie Steenhuysen und Ahmed Aboulenein. Bearbeitet von Scot W. Stevenson. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)