Luanda (Reuters) – Deutschland unterstützt die Forderung nach zwei ständigen Sitzen Afrikas im UN-Sicherheitsrat und die Bildung einer panafrikanischen Freihandelszone.
“Wenn der Sicherheitsrat über Krisen in Afrika berät und entscheidet, dann muss Afrika mit am Tisch sitzen”, sagte Kanzler Friedrich Merz am Montag vor Beginn des EU-Afrika-Gipfels in der angolanischen Hauptstadt Luanda. “Deutschland unterstützt daher die Forderung nach zwei ständigen afrikanischen Sitzen im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.” Europa und Afrika hätten zusammen mehr als 40 Prozent aller Stimmen in den Vereinten Nationen. Auch Deutschland will bei der geforderten Reform des höchsten UN-Gremiums zusammen mit Japan, Brasilien und Indien je einen ständigen Sitz erhalten.
Deutschland unterstütze zudem Pläne zur Einrichtung einer Freihandelszone in Afrika mit 1,3 Milliarden Menschen, sagte Merz vor dem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU). “Afrika ist ein Kontinent der Chancen.” Elf der 20 weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften lägen in Afrika. “Das Potenzial ist ganz offensichtlich.” Er erinnerte daran, dass die Länder der Europäischen Union zusammen die größten Handelspartner und Investoren in Afrika seien. “Wir stärken Afrika und gleichzeitig diversifizieren wir unsere Lieferketten.” Damit böten sich auch für deutsche Unternehmen Chancen auf einem sehr schnell wachsenden Markt. Die afrikanischen Länder verfügen über große Rohstoffvorkommen, von Erdgas, Gold bis zu Seltenen Erden.
Merz betonte zudem, dass Deutschland sich bei den großen Krisen auf dem afrikanischen Kontinent engagiere. Das Leid der Menschen im Sudan etwa sei unermesslich. Mehr als 25 Millionen Menschen und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung litten an Hunger. Deutschland sei einer der größten Geber humanitärer Hilfe. Der Kanzler zeigte sich zudem besorgt über die Lage in der Sahel-Zone, wo Islamisten Regierungen wie in Mali zunehmend unter Druck setzen.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










