Düsseldorf (Reuters) – Die Verbraucher in Deutschland werden nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom bei der Schnäppchenjagd um den Black Friday und Cyber Monday etwa zehn Prozent mehr Geld ausgeben als noch vor Jahresfrist.
Rund 312 Euro wollten die Befragten im Mittel in die Sonderangebote investieren, teilte der Verband am Montag auf Basis einer Umfrage unter mehr als 1000 Internetnutzern mit – 2024 seien es noch 280 Euro gewesen. Getrieben werde dies vor allem durch Männer. Denn diese planten in diesem Jahr mit 363 Euro höhere Ausgaben als Frauen, die im Durchschnitt 251 Euro für Schnäppchen bereithielten.
Der Digitalverband Bitkom kommt damit zu anderen Ergebnissen als der Handelsverband HDE, der erstmals mit einem Umsatzrückgang für die Tage um den Black Friday am 28. November rechnet. Erwartet würden Einnahmen von 5,8 Milliarden Euro und damit zwei Prozent weniger als vor einem Jahr, hatte der HDE prognostiziert. “Wir sind optimistischer als der HDE”, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Die Fehlertoleranz der Bitkom-Umfragen habe in der Vergangenheit bei drei Prozentpunkten gelegen. Der Verband habe Daten zu den Kaufabsichten erhoben – was dann wirklich gekauft werde, zeige sich nach den Schnäppchen-Tagen.
Die meisten Käufer suchten an den Billig-Tagen nach Produkten, die sie sich schon länger wünschten und nun zu einem besseren Preis kaufen wollten, ergab die Bitkom-Umfrage. Dies gaben 45 Prozent der Befragten an. Nur 28 Prozent erklärten, zu den Impulskäufern zu gehören, die sich bei einem digitalen Schaufensterbummel zu Spontankäufen verleiten lassen.
Indes würden Billig-Shops aus Fernost wie Temu und Shein die Online-Gemeinde spalten. 51 Prozent der Onlineshopper haben der Umfrage zufolge bereits mindestens einmal bei den Billig-Plattformen eingekauft. Damit sei der Anteil gegenüber dem Vorjahr (47 Prozent) leicht gestiegen. Ein Drittel schließe einen Einkauf bei solchen Shops aber grundsätzlich aus. Die dann erworbenen Produkte werden nicht von allen Verbrauchern lange genutzt: 31 Prozent der Käufer gaben an, Waren aus Billig-Shops nach einmaligem Gebrauch wegzuwerfen.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











