Bundesrat billigt Finanzierung des Deutschlandtickets bis 2030

Berlin (Reuters) – Der Bundesrat hat grünes Licht für die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets bis Ende 2030 gegeben.

Der Beschluss der Länderkammer am Freitag ebnet den Weg dafür, dass Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zuschießen. Das beliebte Ticket zur bundesweiten Nutzung des öffentlichen Regional- und Nahverkehrs wird nächstes Jahr allerdings teurer und kostet dann 63 Euro im Monat statt aktuell 58 Euro. Außerdem soll der Ticketpreis ab 2027 an eine Art Inflationsfaktor gekoppelt werden. Erhöhungen werden sich dann an der Entwicklung etwa von Lohn- und Energiekosten sowie den Trassenpreisen zur Nutzung des Schienennetzes orientieren.

Die Absicherung der Finanzierung sei eine gemeinsame Kraftanstrengung, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Es sei wichtig, dass die Last hier nicht allein auf den Schultern der Länder liege, betonte die SPD-Politikerin.

Derzeit nutzen rund 14 Millionen Menschen das Ticket. Es war 2023 mit 49 Euro gestartet. Für die regionalen Verkehrsverbünde ist das Deutschlandticket ein Verlustgeschäft. Denn viele Abos für Pendler waren zuvor deutlich teurer. Die Mindereinnahmen sollen durch die jeweils 1,5 Milliarden Euro von Bund und Ländern weitgehend ausgeglichen werden. Die beschlossene Preiserhöhung hatte zuletzt für Kritik gesorgt. Denn im Koalitionsvertrag der Bundesregierung haben Union und SPD vereinbart, das Deutschlandticket über 2025 hinaus fortzusetzen: “Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht.” Von einer Preiserhöhung ab 2026 ist dort keine Rede gewesen.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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