London/Kiew (Reuters) – Die USA haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Angaben von zwei Insidern signalisiert, dass die Ukraine einen von Washington ausgearbeiteten Friedensplan akzeptieren müsse.
Der Plan sehe vor, dass Kiew Gebiete abgebe und die Streitkräfte reduziere, sagten die mit der Angelegenheit vertrauten Personen am Mittwoch. Washington wolle, dass Kiew die Hauptpunkte akzeptiere. Das Weiße Haus wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern. US-Außenminister Marco Rubio erklärte auf X, Washington werde weiterhin eine Liste möglicher Ideen zur Beendigung dieses Krieges entwickeln, basierend auf Beiträgen beider Konfliktparteien.
Selenskyj, der am Mittwoch in der Türkei mit Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammentraf, äußerte sich nicht direkt zu dem US-Plan. Er forderte jedoch eine effektive US-Führung, um den mehr als dreieinhalb Jahre dauernden Krieg zu beenden. “Das Wichtigste für die Beendigung des Blutvergießens und die Erreichung eines dauerhaften Friedens ist, dass wir mit allen unseren Partnern koordiniert arbeiten und dass die amerikanische Führung effektiv und stark bleibt”, schrieb Selenskyj nach dem Treffen in Ankara auf Telegram. Nur die USA und US-Präsident Donald Trump hätten genügend Stärke, damit der Krieg endlich zu Ende gehe. Am Donnerstag soll Selenskyj in Kiew US-Militärvertreter treffen.
Ein hochrangiger ukrainischer Beamter hatte der Nachrichtenagentur Reuters zuvor mitgeteilt, Kiew habe Signale über US-Vorschläge zur Beendigung des Krieges erhalten, die Washington mit Russland besprochen habe. Die Ukraine sei an der Ausarbeitung der Vorschläge nicht beteiligt gewesen. Dem Medienbericht Axios zufolge sieht der neue US-Plan vor, dass die Ukraine Moskau einen Teil der Ostukraine überlässt, den sie derzeit nicht kontrolliert, im Gegenzug für eine US-Sicherheitsgarantie für Kiew und Europa gegen künftige russische Aggressionen. Ein europäischer Diplomat bezeichnete die angeblichen neuen US-Vorschläge als möglichen weiteren Versuch der Trump-Regierung, Kiew in die Ecke zu drängen.
(Bericht von Tom Balmforth und Anastasiia Malenko. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











