Kinshasa (Reuters) -Bei einer Massenpanik in einer Kupfermine im Kongo sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Ersten Angaben zufolge habe zur Sicherung der Mine abgestelltes Militärpersonal am Samstag geschossen und damit eine Panik unter den Bergarbeitern ausgelöst, teilte die staatliche Agentur für den Kleinbergbau (SAEMAPE) am Sonntag mit. Dabei sei auch eine Brücke zusammengebrochen. Bergleute seien übereinander gestürzt, was zu Verletzungen und Todesfällen geführt habe.
Das Unglück ereignete sich in der Kalando-Mine in der Provinz Lualaba im Südosten des Landes. Zur Opferzahl gab es unterschiedliche Angaben. Ein Vertreter der Bergbauagentur sagte der Nachrichtenagentur Reuters, 49 Menschen seien ums Leben gekommen und 20 schwer verletzt worden. Der Innenminister der Provinz Lualaba, Roy Kaumba, bestätigte im Fernsehen 32 Tote. Die Initiative für den Schutz der Menschenrechte forderte eine unabhängige Untersuchung der Rolle des Militärs bei dem Vorfall. Eine Stellungnahme des Militärs lag zunächst nicht vor.
Minenunglücke sind im Kongo keine Seltenheit. Besonders im unregulierten Kleinbergbau kommt es jedes Jahr zu Dutzenden Todesfällen, da die Arbeiter oft schlecht ausgerüstet sind und tief unter der Erde graben. Schätzungen zufolge arbeiten im Kongo 1,5 bis zwei Millionen Menschen im Kleinbergbau, der indirekt mehr als zehn Millionen Menschen ernährt.
(Bericht von Ange Adihe Kasongo, geschrieben von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










