Berlin (Reuters) – Inmitten der anhaltenden Konjunkturflaute werden in Deutschland deutlich mehr neue Unternehmen gegründet.
In den ersten drei Quartalen gingen rund 99.300 Betriebe an den Start, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Das seien 9,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Gleichzeitig stieg jedoch auch die Zahl der vollständigen Aufgabe von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 4,8 Prozent auf rund 74.300.
Die Neugründungen von Gewerben stiegen bis Ende September um 6,9 Prozent auf rund 487.700. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen legte um 5,6 Prozent auf rund 578.400 zu. Zu den Anmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen, Umwandlungen und Zuzüge aus anderen Meldebezirken.
Die Zahl der vollständigen Gewerbeaufgaben nahm in den ersten drei Quartalen um 1,1 Prozent auf rund 360.700 zu. Die Gesamtzahl der Gewerbeabmeldungen – wozu etwa auch Betriebsübergaben durch Verkauf oder Gesellschafteraustritt zählen – kletterte um 0,8 Prozent auf rund 446.500.
Zugenommen hat zuletzt auch die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen. Diese erhöhten sich im Oktober um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistiker mitteilten. Der Schnellindikator greift Meldungen der Plattform Insolvenzbekanntmachungen.de auf. Für die amtliche Statistik werden dann direkt Daten von Gerichten verwendet, die nicht so schnell zur Verfügung stehen, da sie nochmals geprüft werden.
Für August meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1979 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 12,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger aus den gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 5,4 Milliarden Euro. Im August 2024 hatten die Forderungen mit rund 2,3 Milliarden Euro deutlich niedriger gelegen.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











