Zwölf Tote bei Selbstmordanschlag in Pakistans Hauptstadt

Islamabad (Reuters) – In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad hat sich nach Regierungsangaben ein Selbstmordattentäter vor einem Gerichtsgebäude in die Luft gesprengt und mindestens zwölf Menschen getötet.

27 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Innenminister Mohsin Naqvi am Dienstag vor der Presse mit. Nur wenige Stunden zuvor hatte am Montagabend ein Attentäter sein Fahrzeug am Eingang einer Militärschule in der Provinz Süd-Waziristan nahe der afghanischen Grenze gezündet. Dabei seien drei Menschen getötet worden, sagte Naqvi. Daraufhin seien Militante in die Schule eingedrungen, drei hielten sich dort am Dienstagnachmittag noch auf. Wer hinter den beiden Angriffen steckt, war zunächst nicht bekannt.

In Islamabad habe der Attentäter versucht, das Gebäude zu betreten, erklärte der Innenminister weiter. Er habe dann jedoch seinen Sprengsatz vor dem Gebäude in der Nähe eines Polizeifahrzeuges gezündet. Dort habe er zuvor zehn bis 15 Minuten gewartet. Der Täter habe es auf das Polizeifahrzeug abgesehen gehabt. “Wir untersuchen diesen Vorfall aus verschiedenen Blickwinkeln”, sagte der Innenminister. “Es handelt sich nicht einfach nur um einen weiteren Bombenanschlag. Er ereignete sich direkt in Islamabad”, sagte Naqvi. “Wer auch immer daran beteiligt war, ob Einheimische oder Ausländer, sie werden nicht ungeschoren davonkommen.”

Der Sprengsatz detonierte in der Nähe des Eingangs zum Bezirksgericht Islamabad, das üblicherweise von einer großen Anzahl von Prozessparteien besucht wird. Auf Videos und Bildern örtlicher Medien waren blutüberströmte Menschen neben einem Polizeiwagen zu sehen.

(Bericht von: Asif Shahzad; bearbeitet von Sabine Ehrhardt; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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