Stromkonzern Verbund: Monatelanger Ausfall von Pumpspeicherkraftwerk

Wien (Reuters) – In Österreich hat ein technischer Defekt eines der größten Pumpspeicherkraftwerke des Landes lahmgelegt.

Im Kraftwerk Limberg III des Stromkonzerns Verbund seien beide Maschinen wegen eines Isolationsfehlers beim Generator ausgefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem sei es bei der nahegelegenen Anlage Kaprun Oberstufe zu einem Defekt am Einspeisetransformator gekommen. Insgesamt falle dadurch eine Kapazität von 640 Megawatt aus. Beide Anlagen werden voraussichtlich für mehrere Monate nicht verfügbar sein. Die Versorgungssicherheit in Österreich sei durch den Einsatz anderer Kraftwerke jedoch gewährleistet.

Die Verbund AG hatte den Ausfall bereits am Mittwochnachmittag bei der europäischen Energiebörse European Energy Exchange (EEX) gemeldet, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ursache für den Isolationsfehler werde derzeit untersucht. Aufgrund der Größe der Anlagenteile sei die Inspektion aufwendig und werde mehrere Monate dauern, erklärte das Unternehmen.

Das unterirdische Kraftwerk Limberg III in Salzburg ist Teil einer großen Erzeugungsgruppe aus Speicherseen und Kraftwerken und hat eine Leistung von 480 Megawatt. Es wurde im September 2025 eröffnet und ergänzt die bestehende Kraftwerksgruppe Kaprun mit Limberg I und II.

Der Defekt in der Kaprun Oberstufe ereignete sich den Angaben zufolge bei sogenannten Schwarzstartversuchen. Dabei wird das Anfahren eines Kraftwerks ohne externe Stromzufuhr geprobt, um die Stromversorgung nach einem großflächigen Ausfall wiederherstellen zu können.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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