Brüssel/Frankfurt (Reuters) – Die Europäische Kommission hat eine Kartelluntersuchung gegen die Deutsche Börse und die US-Börse Nasdaq eingeleitet.
Wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte, hegt sie den Verdacht, dass die Unternehmen im Bereich der Notierung, des Handels und des Clearings von Finanzderivaten gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen haben. Die Aktien der Deutschen Börse lagen gegen Mittag knapp vier Prozent im Minus und zählten damit zu den größten Verlierern im deutschen Leitindex Dax.
“Die Deutsche Börse und Nasdaq könnten sich auf Vereinbarungen oder aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen geeinigt haben, um im Europäischen Wirtschaftsraum nicht miteinander in Wettbewerb zu treten”, hieß es in der Mitteilung der Kommission. “Zudem könnten die Unternehmen die Nachfrage aufgeteilt, Preise koordiniert und geschäftlich sensible Informationen ausgetauscht haben.”
Eine Sprecherin des deutschen Börsenbetreibers erklärte, die Deutsche Börse Group und Eurex hätten die Entscheidung der Europäischen Kommission zur Eröffnung einer Untersuchung über die frühere Zusammenarbeit zwischen Eurex und HEX, heute Nasdaq, zur Kenntnis genommen. Man arbeite konstruktiv mit der Europäischen Kommission zusammen. Das Verfahren befinde sich in einem frühen Stadium. Die frühere Kooperation gehe auf eine Vereinbarung von 1999 zurück und sei damals mit der EU-Kommission erörtert worden. “Die Zusammenarbeit sollte wettbewerbsfördernd sein. Sie zielte insbesondere darauf ab, die Liquidität in den jeweiligen nordischen Derivatemärkten zu vertiefen und Effizienzgewinne zu schaffen. Sie bot klare Vorteile für Marktteilnehmer und war öffentlich bekannt.”
(Bericht von Bart Meijer, Tom Sims und Myria Mildenberger; redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











