Peking/Amsterdam (Reuters) – China wirft den Niederlanden im Streit um den Chiphersteller Nexperia mangelnde Kooperationsbereitschaft vor und warnt vor weiteren Unterbrechungen der Lieferketten.
China habe Ausnahmen bei den Exportrestriktionen für Nexperia-Produkte eingeführt und sich damit verantwortlich gezeigt, erklärte das chinesische Handelsministerium am Dienstag. Die Niederlande hätten darauf aber nicht entsprechend reagiert. “Die niederländische Seite setzt ihren unilateralen Kurs fort, ohne konkrete Schritte zu unternehmen, um die Situation zu lösen, was unausweichlich Folgen für die weltweiten Halbleiter-Lieferketten haben wird”, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums, die auf der Internetseite der Behörde veröffentlicht wurde. “Das wollen weder China noch die Industrie.”
Ein Sprecher des zuständigen niederländischen Ministeriums sagte dazu, die Gespräche dauerten an. “Wir bleiben in Kontakt mit den chinesischen Behörden und unseren internationalen Partnern, um eine Lösung zu finden, die gut für Nexperia und unsere Wirtschaft ist.”
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hatte am Montag auf der Plattform X erklärt, die Gespräche über Nexperia kämen voran. Er begrüße die Fortschritte bei Nexperia, die entscheidend für die Wiederherstellung der Halbleiter-Lieferkette seien, schrieb er. Die Arbeit an einer dauerhaften Stabilität ohne Exportkontrollen werde fortgesetzt. Vergangene Woche hatte das US-Präsidialamt nach Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping erklärt, die Regierung in Peking werde angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Wiederaufnahme der Chipversorgung sicherzustellen.
Die niederländische Regierung hatte im vergangenen Monat die Kontrolle über den Chiphersteller übernommen und dies mit der Sorge vor einem Technologietransfer an die chinesische Muttergesellschaft Wingtech begründet. Der Streit um die Kontrolle über Nexperia, das große Mengen von Basischips für Elektronikkomponenten herstellt, führte zu Engpässen und alarmierte Autohersteller weltweit. Nexperia produziert zwar den größten Teil seiner Chips in China. Ungefähr 70 Prozent werden aber in einem Werk in China weiterverarbeitet.
(Bericht von Eduardo Baptista und Toby Sterling, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)











