Abu Dhabi (Reuters) – Der US-Mineralölkonzern ExxonMobil droht mit einem Rückzug aus der Europäischen Union, sollte die EU ein geplantes Nachhaltigkeitsgesetz nicht deutlich lockern.
Das Gesetz könne Strafen von fünf Prozent des weltweiten Umsatzes nach sich ziehen, sagte Konzernchef Darren Woods am Montag am Rande des Branchentreffens ADIPEC in Abu Dhabi. Woods schließt sich damit weiteren Energieproduzenten an, die eine Überarbeitung der geplanten EU-Richtlinie über die unternehmerische Sorgfaltspflicht im Bereich der Nachhaltigkeit fordern.
Diese verpflichtet in der EU tätige Unternehmen, Menschenrechts- und Umweltrisiken in ihren gesamten Lieferketten zu erkennen und zu beheben. “Wenn wir in Europa kein erfolgreiches Unternehmen sein können (…), wird es unmöglich, dort zu bleiben”, sagte Woods der Nachrichtenagentur Reuters. “Das gilt umso mehr, wenn die EU versucht, ihre schädliche Gesetzgebung weltweit durchzusetzen, wo wir Geschäfte machen.”
Woods kritisierte, die Gesetzgebung verlange von großen Unternehmen wie ExxonMobil, Klimaschutzpläne umzusetzen, die mit dem Ziel des Pariser Abkommens übereinstimmen. Dies sei technisch nicht machbar. Die Vorschrift würde nicht nur für das europäische Geschäft gelten, sondern für alle seine Geschäfte weltweit, “unabhängig davon, ob es Europa berührt oder nicht”, sagte der Manager. Das Europäische Parlament hatte im vergangenen Monat zugestimmt, weitere Änderungen am Gesetz auszuhandeln. Die EU strebt an, die endgültigen Änderungen bis zum Jahresende zu verabschieden.
(Bericht von Maha El Dahan, bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











