Kiew/Moskau (Reuters) – Nach einem ukrainischen Angriff auf eine Kraftwerkspipeline hat die Verwaltung im westrussischen Orjol die Versorgung mit Wärme und Warmwasser eingeschränkt.
Betroffen seien drei Bezirke der Stadt, schrieb der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Andrej Klytschkow, am Freitag in den sozialen Medien. Das ukrainische Militär hatte mit Drohnen eine Pipeline des nahe gelegenen Kraftwerkes beschossen und getroffen. Orjol liegt im Westen Russlands, grenzt aber nicht direkt an die Ukraine. Die russischen Truppen griffen ihrerseits die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine an. Ziel seien Wohnhäuser, ein Hochhaus und Infrastruktureinrichtungen gewesen, teilten der Gouverneur der gleichnamigen Region, Ihor Kaltschenko, mit. Elf Menschen wurden den Behörden zufolge verletzt, darunter vier Kinder.
Die Ukraine und Russland haben in den vergangenen Wochen ihre Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes verstärkt. Häufig werden daraufhin die Strom- und Wasserversorgung abgestellt, in der kalten Jahreszeit fällt damit auch die Heizung aus.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Flugabwehr habe in der Nacht zu Freitag 130 ukrainische Drohnen abgeschossen, vor allem über den westlichen Regionen des Landes. Örtliche Behörden meldeten Treffer auf die Infrastruktur nahe der Stadt Wladimir. In Jaroslawl, rund 280 Kilometer nordöstlich von Moskau, wurde nach einem Drohnenangriff ein Kindergarten geschlossen.
Unter den elf Verletzten in Sumy waren dem Rettungsdienst zufolge auch vier Kinder. Die russischen Truppen hätten das Bahndepot angegriffen, mehrere Waggons seien zerstört und Gebäude beschädigt worden, teilte Gouverneur Kaltschenko mit. Die Region Sumy grenzt an Russland und ist immer wieder Ziel von Drohnen- und Raketenangriffen.
Die “Financial Times” berichtete am Freitag, dass die USA ein anvisiertes Gipfeltreffen in Budapest zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin abgesagt haben, nachdem Russland eine harte Linie in Bezug auf die Ukraine beibehalten hatte.
(Bericht von: Pavel Polityuk; bearbeitet von Sabine Ehrhardt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)










