Importpreise sinken – Zucker und Olivenöl deutlich billiger

Berlin (Reuters) – Die deutschen Importpreise sind im September wegen billigerer Energie erneut gesunken.

Sie gaben um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten allerdings einen stärkeren Rückgang von 1,4 Prozent erwartet, nach einem Minus von 1,5 Prozent im August. Von August auf September legten die Einfuhrpreise um 0,2 Prozent zu.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung hatten erneut die Energieimporte. Diese verbilligten sich um 11,0 Prozent im Vergleich zum September 2024. Rohöl kostete 14,6 Prozent weniger, während für Erdgas 11,2 Prozent und für Strom 6,3 Prozent weniger verlangt wurden. Mineralölerzeugnisse wie Benzin waren 3,8 Prozent günstiger.

Für Nahrungsmittel musste dagegen mehr Geld hingelegt werden: Sie verteuerten sich im Schnitt um 7,2 Prozent. Mehr verlangt wurden vor allem für geschälte Haselnüsse (+83,1 Prozent), Kaffee (+39,8 Prozent), Rindfleisch (+33,3 Prozent), Geflügelfleisch (+29,0 Prozent), Orangensaft (+28,8 Prozent) und geschälte Mandeln (+26,9 Prozent). Dagegen waren Zucker (-28,8 Prozent) und Olivenöl (-22,6 Prozent) deutlich billiger als im Vorjahresmonat.

Da die deutsche Wirtschaft sehr viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland ordert, wirken sich Einfuhrpreise früher oder später auch auf die allgemeine Inflation aus. Im Oktober lag die Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen bei 2,3 Prozent, nachdem im September mit 2,4 Prozent ein Jahreshöchststand erreicht worden war. Besonders stark verteuert haben sich zuletzt Dienstleistungen mit 3,5 Prozent. Als ein Grund dafür gilt die Personalknappheit in vielen Service-Betrieben. Diese führt zu höheren Lohnkosten, die wiederum an die Kunden weitergereicht werden, wie Ökonomen erklären.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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