Porsche-Debakel brockt Volkswagen Milliardenverlust ein

Berlin (Reuters) – Das Debakel beim Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche hat der Muttergesellschaft Volkswagen einen Milliardenverlust eingebrockt.

Der Wolfsburger Konzern, zu dem auch die Marken Volkswagen, Audi, Seat/Cupra sowie der Nutzfahrzeugbauer Traton gehören, rutschte nach Angaben vom Donnerstag im abgelaufenen Quartal tief in die roten Zahlen. Mit 1,3 Milliarden Euro fiel das Minus im operativen Geschäft allerdings geringer aus als von Visible Alpha befragte Analysten mit im Schnitt minus 1,7 Milliarden Euro erwartet hatten. Der Umsatz legte um 2,3 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro zu und lag damit über den Erwartungen der Analysten.

Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz sprach mit Blick auf die ersten neun Monate von einem gemischten Bild. So mache das Unternehmen Fortschritte bei der Restrukturierung, und die Verbrenner- und Elektroautos seien am Markt erfolgreich. Andererseits laste der Hochlauf der margenschwächeren Elektroautos auf dem Gewinn, dazu kämen Belastungen seit Jahresbeginn von 7,5 Milliarden Euro durch höhere Zölle und vor allem den Kurswechsel bei Porsche.

Porsche hatte Mitte September einen kostspieligen Strategieschwenk angekündigt und damit auf die hartnäckige Krise in China, die schwache Nachfrage nach Elektroautos und die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump reagiert. In der Folge kappte der Volkswagen-Konzern zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose und bezifferte die Belastungen durch Porsche für das operative Ergebnis auf insgesamt mehr als fünf Milliarden Euro.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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