Berlin (Reuters) – Die Inflationsrate in Deutschland ist ersten Daten aus den Bundesländern zufolge im Oktober voraussichtlich gesunken.
In Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Sachsen fiel sie geringer aus als im September, wie die Statistischen Landesämter am Donnerstag mitteilten. In Nordrhein-Westfalen blieb sie mit 2,3 Prozent unverändert.
Das Statistische Bundesamt will auf Basis von Länderdaten am Nachmittag seine erste Schätzung zur bundesweiten Entwicklung der Verbraucherpreise im zu Ende gehenden Monat veröffentlichen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen rechnen damit, dass die Inflationsrate auf 2,2 Prozent sinkt. Im September wurde mit 2,4 Prozent noch ein Jahreshöchststand erreicht.
Dämpfend auf die Teuerung wirkte billigere Energie. Im Freistaat Sachsen etwa sanken die Preise für Haushaltsenergie (-5,0 Prozent) und für Kraftstoffe (-0,5 Prozent), ebenso für Gas (-4,4 Prozent) und Heizöl (-6,7 Prozent) sowie für Strom (-5,6 Prozent). Preistreiber blieben dagegen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Dafür mussten etwa die Verbraucher in Bayern 2,5 Prozent mehr bezahlen als im Oktober 2024.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt in der Währungsunion mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an. Sie hat ihren Leitzins seit vergangenem Jahr achtmal gesenkt, weil der Preisdruck insgesamt nachgelassen hat. Im Juli und September legte sie dann eine Pause ein. Diese dürfte bei der am Nachmittag anstehenden Zinsentscheidung noch einmal verlängert werden.
Bundesbankchef Joachim Nagel hatte jüngst signalisiert, dass er geldpolitisch “gegenwärtig keinen Handlungsbedarf” sehe. Sein österreichischer EZB-Ratskollege Martin Kocher stieß zuletzt ins gleiche Horn. Für den Fall einer krisenhaften Zuspitzung in der Euro-Zone und der Weltwirtschaft sei es wichtig, “genug Pulver trocken zu halten”.
(Bericht von Rene Wagner – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











