Kairo/Jerusalem (Reuters) – Nach den jüngsten Kämpfen im Gazastreifen hat sich das israelische Militär erneut zu der von den USA vermittelten Waffenruhe bekannt.
Die Feuerpause solle nun wieder eingehalten werden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Ihre vorangegangenen Angriffe bezeichnete sie als Reaktion auf Verstöße der Hamas gegen die Vereinbarung. Bei den israelischen Luftangriffen starben laut den palästinensischen Behörden seit Dienstag 104 Menschen, darunter 46 Kinder. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben zunächst nicht verifizieren, hat aber Filmaufnahmen von mehreren Kinderleichen bei Trauerfeierlichkeiten in einer Klinik.
Das israelische Militär erklärte zwar, es werde sich wieder an die Waffenruhe halten. Es betonte aber zugleich, dass es auf jegliche Verstöße seitens der Hamas entschlossen reagieren werde. Die Armee bestätigte am Mittwoch, dass zuvor bei Angriffen von Palästinensern ein Soldat getötet wurde, was nach israelischen Angaben der Auslöser für die jüngsten Angriffe war. US-Präsident Donald Trump sah deshalb die Waffenruhe im Gazastreifen nicht in Gefahr. “Sie haben einen israelischen Soldaten getötet, also haben die Israelis zurückgeschlagen”, sagte Trump. “Und das sollten sie auch tun.”
Israel und die Hamas warfen sich gegenseitig vor, die Waffenruhe verletzt zu haben. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation wies Vorwürfe aus Reihen des israelischen Militärs zurück, israelische Truppen innerhalb des mit der Waffenruhe vereinbarten Rückzugsgebiets angegriffen zu haben. Die Hamas respektiere weiter die Feuerpause, erklärten die Islamisten.
Die Bundesregierung rief Israel und die Hamas zur Einhaltung der Waffenruhe auf. “Die Hamas ist aufgefordert, ihren Teil der Vereinbarung aus Phase eins zu erfüllen, die Waffen niederzulegen und endlich die verbliebenen sterblichen Überreste der gestorbenen Geiseln zu übergeben”, sagte Außenminister Johann Wadephul vor seinem Abflug in die Nahost-Region. “An Israel appellieren wir zu militärischer Zurückhaltung, um erneutes Leiden zu verhindern.” Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer sagte: “Dieser Waffenstillstand muss halten.”
(Bericht von Jana Choukeir, Emily Rose und Nidal al-Mughrabi, Andreas Rinke und Holger Hansen, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










