Berlin (Reuters) – Die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft hat sich im Oktober eingetrübt.
Das Barometer für die Exporterwartungen sank auf 2,8 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Im September wurde mit 3,4 Zählern noch der höchste Wert seit fast zweieinhalb Jahren erreicht. “Die deutsche Exportwirtschaft steckt fest”, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. “Eine echte Erholung ist nicht in Sicht.”
Die Metallindustrie spürt demnach den Druck aus dem Ausland besonders deutlich: Die Unternehmen erwarten rückläufige Exporte. Auch die Chemische Industrie und das Papiergewerbe rechnen mit sinkenden Ausfuhren. “Zwar sind im Maschinenbau und in der Nahrungsmittelindustrie die Erwartungen besser als im Vormonat, doch konkrete Exportzuwächse bleiben vorerst aus”, betonte das Ifo-Institut.
Dagegen blickt die deutsche Automobilbranche weiter sehr hoffnungsvoll auf das Auslandsgeschäft: Die Exporterwartungen stiegen nochmals an. Auch die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen planen mit wachsenden Ausfuhren. Die Getränkeindustrie erwartet ebenfalls wachsende Ausfuhren, wenn auch etwas weniger stark als zuletzt, so das Ifo-Institut.
Die deutsche Exportwirtschaft steuert im laufenden Jahr wegen der nachlassenden Nachfrage aus den USA und China auf ein schwaches Wachstum zu. Von Januar bis August legte die Warenausfuhr um 0,5 Prozent auf 1045,7 Milliarden Euro zu. Wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten hohen Zölle sind die Exporte in die weltgrößte Volkswirtschaft zuletzt fünf Monate in Folge geschrumpft und auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren gefallen. Auch die Nachfrage aus China schwächelt, da die Volksrepublik viele Waren inzwischen selbst herstellt, die sie jahrelang aus Deutschland bezogen hat. Zudem läuft die Konjunktur dort nicht mehr so rund.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)










