Berlin (Reuters) – Die deutsche Baubranche hat im August erneut mehr Aufträge erhalten.
Die Bestellungen im Bauhauptgewerbe wuchsen inflationsbereinigt um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das ist der zweite Zuwachs in Folge und zugleich der kräftigste seit März. Allerdings fielen die Aufträge im weniger schwankenden Dreimonatsvergleich von Juni bis August um 3,2 Prozent niedriger aus als von März bis Mai.
Im Hochbau, der überwiegend von der privaten Nachfrage abhängig ist und zu dem etwa der Bau von Wohn- und Bürogebäuden zählt, nahmen die Aufträge im August um 11,5 Prozent zum Vormonat zu. Das Neugeschäft im Tiefbau, wozu der staatlich dominierte Straßenbau zählt, schrumpfte dagegen um 5,0 Prozent. Dieser Bereich profitierte im vergangenen Jahr von Großaufträgen, vor allem für die Autobahn-, Brücken- und Tunnelsanierung und für den Ausbau des Stromnetzes. Die geplanten milliardenschweren Investitionen der Bundesregierung in die Infrastruktur dürften der Branche neuen Schwung verleihen, erwarten viele Experten.
Gesunken ist im August der Umsatz im Bauhauptgewerbe. Er fiel um 2,7 Prozent niedriger aus als im Vorjahresmonat. Inflationsbereinigt fiel das Minus mit 5,0 Prozent noch größer aus. In den ersten acht Monaten 2025 gab es hier ein reales Plus von 1,0 Prozent. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen nahm im August um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. 2024 hatte es einen leichten Beschäftigungsrückgang gegeben.
Aktuell ist die Stimmung im Wohnungsbau so gut wie seit über drei Jahren nicht mehr. Nach einem Dämpfer im August legte das Barometer für das Geschäftsklima im September zu von minus 26,4 auf minus 21,8 Punkte. Das ist der höchste Wert seit August 2022, wie das Ifo-Institut bei seiner Umfrage herausfand. “Der Wohnungsbau atmet etwas auf”, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Er fügte aber hinzu: “Von einer echten Trendwende kann noch keine Rede sein – aber der Tiefpunkt scheint durchschritten.”
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)










