Insider – China setzt Kauf von russischem Öl teilweise aus

Peking (Reuters) – Chinesische staatliche Ölkonzerne haben Insidern zufolge den Kauf von russischem Öl auf dem Seeweg ausgesetzt, nachdem die USA Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt haben.

Die chinesischen Ölkonzerne PetroChina, Sinopec, CNOOC und Zhenhua Oil würden aus Sorge vor Sanktionen zumindest kurzfristig auf den Handel mit russischem Öl auf dem Seeweg verzichten, sagten mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen am Donnerstag. Zuvor hatten bereits Raffinerien in Indien angekündigt, ihre Rohölimporte aus Moskau drastisch reduzieren zu wollen. Auslöser sind neue US- und EU-Sanktionen gegen Russland und gegen chinesische Raffinerien wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine. China und Indien sind die größten verbleibenden Kunden für russisches Öl.

Die vier Unternehmen reagierten nicht sofort auf Anfragen nach Kommentaren. China importiert allerdings nicht nur Öl über den Seeweg. Täglich bezieht das Land auch etwa 900.000 Barrel russischen Öls per Pipeline. Das gesamte Öl geht an PetroChina, das nach Aussage mehrerer Händler von den US-Sanktionen vermutlich kaum betroffen sein wird.

Es wird erwartet, dass Indien und China sich anderen Quellen zuwenden und so die Preise für nicht sanktioniertes Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika in die Höhe treiben, sagten Händler.

Die neuen EU-Sanktionen richten sich gegen zwei große chinesische Raffinerien, die russisches Öl abnehmen, sowie gegen zwei weitere Firmen aus der Branche. China verurteilte die Strafmaßnahmen der EU und kündigte Gegenmaßnahmen an.

(Bericht von Chen Aizhu, Florence Tan, Siyi Liu und Trixie Yap, geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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