Paris (Reuters) – Der von hohen Schulden belastete Luxusgüterhersteller Kering verkauft sein Kosmetik-Geschäft Creed für rund vier Milliarden Euro an den französischen Konsmetikkonzern L’Oreal.
L’Oreal erhält zudem eine Linzenz, die es dem Konzern ermöglicht, über 50 Jahre Parfüm- und Schönheitsprodukte unter den Kering-Marken Gucci, Bottega Veneta und Balenciaga zu entwickeln, wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten. Aktuell hält Konkurrent Coty noch die Lizenz, Analysten erwarten aber, dass diese 2028 auslaufen wird. Kering könnte dank der Transaktion seine Schulden abbauen, die sich noch Ende Juni auf 9,5 Milliarde Euro summierten.
Der Verkauf deutet auch auf einen Strategiewechsel Kerings unter seinem neuen Chef Luca de Meo hin, der das Amt erst vor knapp zwei Monaten übernommen hatte. Kering hatte mit der Übernahme Creeds eigentlich seine Abhängigkeit von der Kernmarke Gucci mindern wollen. Doch das gelang nicht – vielmehr hatte das Geschäft zuletzt operative Verluste geschrieben. “Wir gehen davon aus, dass der Verkauf eine bittere aber notwendige Medizin ist”, erklärten Bernstein-Analysten. De Meo hatte bei seiner Amtsübernahme im September schmerzhafte Entscheidungen angekündigt, um Kering neuen Spielraum zu verschaffen. Er könnte den Pariser Konzern wieder auf sein Kerngeschäft rund um Luxus-Modemarken konzentrieren. Kering ist auch am Sportartikelhersteller Puma beteiligt.
(Bericht von Dominique Patton und Tassilo Hummel, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)