Schlüsselfigur im Krieg zwischen Afghanistan und Pakistan widerlegt Berichte über Tod

Islamabad (Reuters) – Eine Schlüsselfigur im Grenzkrieg zwischen Afghanistan und Pakistan hat mit der Veröffentlichung eines Videos Berichte über seine Tötung widerlegt.

Der Anführer der pakistanischen Taliban, Noor Wali Mehsud, sagte in der am Donnerstag veröffentlichten Aufnahme: “Der Dschihad bringt den Nationen Freiheit und Würde, andernfalls bleiben sie Sklaven.” In pakistanischen Sicherheitskreisen hieß es, man habe am 9. Oktober in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen gepanzerten Toyota Land Cruiser aus der Luft angegriffen, in dem Mehsud vermutet wurde.

Die afghanische Taliban-Regierung sah in dem Angriff eine nicht hinnehmbare Provokation, es kam zu schweren Gefechten im Grenzgebiet, Dutzende Soldaten fielen. Erst am Mittwoch wurde eine befristete Waffenruhe zwischen beiden asiatischen Staaten vereinbart, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu suchen.

Mit Mehsud ist eine Reizfigur für Pakistan und einer der Gründe der Spannungen mit Afghanistan noch am Leben. Die Regierung in Islamabad wirft dem Nachbarland vor, dem Anführer der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) und seinen ranghohen Kommandeuren Unterschlupf zu gewähren. In dem Video sagte Mehsud allerdings, er befinde sich in Pakistan. Die afghanischen Taliban bestreiten, pakistanische Extremisten zu beherbergen. Sie werfen Islamabad ihrerseits vor, dem örtlichen Ableger der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) Schutz zu bieten, dem gefährlichsten Gegner der afghanischen Taliban.

Mehsud hatte die Führung der TTP 2018 übernommen, nachdem seine drei Vorgänger bei US-Drohnenangriffen getötet worden waren. Er hat die Gruppe neu belebt und verfeindete Fraktionen vereint. Zudem änderte er die Strategie und wies die TTP an, nur noch das Militär und die Polizei anzugreifen. Der Angriff in Kabul, der Mehsud töten sollte, erfolgte nach einem Hinterhalt auf einen pakistanischen Armee-Konvoi, zu dem sich die TTP bekannt hatte.

(Bericht von Saeed Shah und Mushtaq Ali,; bearbeitet Hans Busemann; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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