Probleme bei US-Regionalbanken drücken Finanzwerte in Europa

(Reuters) – Neue Probleme bei US-Regionalbanken belasten Bankaktien in Europa.

Anleger befürchteten das Entstehen einer größeren Krise, die auf die globale Finanzbranche überschwappen könnte. Die Titel der Deutschen Bank brachen am Freitag um sechs Prozent ein. Commerzbank-Titel sackten um drei Prozent ab. Unter Druck gerieten auch Rivalen wie Banco de Sabadell, Barclays und Bank of Ireland mit Kursverlusten von fünf bis sechs Prozent. Dies drückte den europäischen Index für die Finanzbranche um fast drei Prozent nach unten.

“Nachdem die Banken in den USA über Nacht abverkauft wurden, wachen Asien und Europa auf – und so zieht sich die Welle durch die Märkte”, sagte James Rossiter, Chefstratege bei der Investmentbank TD Securities. Am Donnerstag waren in den USA Aktien der Finanzinstitute Zions Bancorporation, Western Alliance und Jefferies eingebrochen. Der Index für regionale US-Banken büßte rund sechs Prozent ein. Analysten verwiesen darauf, dass mehrere Banken Probleme mit Krediten der Autozulieferer Cantor Group und First Brands eingeräumt hatten. Da das Bankensystem eng vernetzt ist, schürte dies Ängste vor einer größeren Krise. Eine Serie von Pleiten bei regionalen Kreditinstituten hatte die US-Notenbank Fed 2023 zu außergewöhnlichen Stabilisierungsmaßnahmen veranlasst.

Anleger seien vor allem deswegen nervös, weil die zugrunde liegende Ursache lasche Kreditvergabestandards und Betrug gewesen seien, sagte Analyst Kyle Rodda vom Broker Capital.com. Dies habe Befürchtungen genährt, dass solches Verhalten unter US-Kreditnehmern weit verbreitet seien und weitere Zahlungsausfälle nach sich ziehen könnten. Der Experte zeigte sich jedoch gelassen: “Die Größe der faulen Kredite, so umfangreich sie auch sind, dürfte für sich genommen keine Risiken für das Gesamtsystem bedeuten.”

(Bericht von Manya Saini, Arasu Kannagi Basil, Ateev Bhandari, Saeed Azhar und Anirban Sen, geschrieben von Zuzanna Szymanska und Jörn Poltz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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