IG Metall Bayern stellt sich hinter Lockerung von Verbrenner-Aus

München (Reuters) – Die bayerische IG Metall stellt sich hinter die Forderungen der Bundesregierung nach einer Abkehr vom Verkaufsverbot für Verbrenner-Autos ab 2035.

“Die EU sollte das Verbrenner-Aus ab 2035 für Hybrid-Fahrzeuge und klimaneutrale Kraftstoffe lockern”, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft, Horst Ott, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in München. Denn die Nachfrage nach Elektroautos wachse langsamer als erwartet. “Wenn das nicht geschieht, droht uns in den nächsten Jahren der Verlust von Arbeitsplätzen in einer Größenordnung, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.” Allein in diesem Jahr seien in der Auto- und Autozulieferer-Branche in Bayern 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.

Bayern ist Sitz großer Autobauer wie BMW und der VW-Tochter Audi, aber auch vieler Zulieferer. Grundsätzlich gehöre der Elektromobilität die Zukunft, sagte Ott. Klimaneutralität sei das wichtigste Ziel. “Wir brauchen nur einen breiteren und längeren Weg dorthin”, sagte Ott.

Der Gewerkschafter forderte auch “Local Content”-Regelungen für die Branche, um die deutschen Hersteller gegen Konkurrenz aus China zu schützen. “Wer bei uns Autos verkaufen will, muss sie entweder hier produzieren oder unsere Zulieferteile kaufen”, sagte Ott. Im Gegenzug erwarte die IG Metall von den heimischen Unternehmen Standorttreue und Beschäftigungssicherung. Dafür müssten sie während des tiefgreifenden Umbaus der Branche auch geringere Umsatzrenditen hinnehmen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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