Berlin (Reuters) – Die britische Wirtschaft ist im August nach einem Rückgang im Vormonat wieder leicht gewachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,1 Prozent zu, wie die nationale Statistikbehörde ONS am Donnerstag in London mitteilte. Die Daten für Juli wurden jedoch nach unten korrigiert und zeigen nun einen Rückgang um 0,1 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten das Wachstum von 0,1 Prozent für August erwartet. In den drei Monaten bis August beschleunigte sich das Wachstum demnach leicht auf 0,3 Prozent.
Die Daten dürften Finanzministerin Rachel Reeves vor ihrer Haushaltsrede am 26. November eine gewisse Erleichterung verschaffen. Die Bank of England (BoE) hatte im vergangenen Monat ihre Wachstumsprognose für das dritte Quartal auf 0,4 Prozent erhöht. Die Währungshüter, die die Zinsen im September bei vier Prozent belassen hatten, versuchen bei der Geldpolitik einen Mittelweg zu finden zwischen der hartnäckig hohen Inflation und dem schwachen Wachstum.
Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge ist die britische Wirtschaft auf dem Weg zum zweitstärksten Wachstum unter den großen Industrie-Staaten (G7) nach den USA. Das jährliche Expansionstempo von 1,3 Prozent im August reicht jedoch nicht aus, um Steuererhöhungen im kommenden Haushalt zu vermeiden. BoE-Chef Andrew Bailey sagte am Dienstag, der Arbeitsmarkt schwäche sich ab und der Inflationsdruck lasse nach. Sein Kollege im geldpolitischen Ausschuss, Alan Taylor, warnte vor einer “holprigen Landung” der Wirtschaft, auch wegen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Handelszölle.
(Bericht von William Schomberg und Suban Abdulla, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)