Gesamtmetall stellt sich vor Tarifrunde 2026 neu auf

Berlin (Reuters) – In Deutschlands größtem Industriezweig, der Metall- und Elektro-Industrie, leitet der Arbeitgeberverband Gesamtmetall rund ein Jahr vor der nächsten Tarifrunde einen Wechsel an der Spitze ein.Präsident Stefan Wolf habe sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt, teilte der Verband am Dienstag in Berlin mit. Wolf wolle bei der Mitgliederversammlung im Juni 2026 nicht erneut für das Amt kandidieren und nun kurzfristig den Weg für einen Nachfolger freimachen. Der vorzeitige Rückzug solle den Weg bereiten für eine frühzeitige Vorbereitung auf die im Herbst 2026 anstehende Tarifrunde. Diese habe durch die angespannte gesamtwirtschaftliche Situation eine besonders hohe Bedeutung.

Die Tarifabschlüsse für die über drei Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben oft eine Signalwirkung für die gesamte deutsche Wirtschaft. Die aktuellen Lohntarifverträge laufen Ende Oktober 2026 aus. “Wir erleben eine der schwersten Strukturkrisen der deutschen Metall- und Elektro-Industrie seit Gründung der Bundesrepublik”, erklärte Wolf. In diesen Zeiten brauche es klare Verantwortlichkeiten mit entsprechenden Planungshorizonten. Ein Findungsprozess für die Neubesetzung des Amtes sei bereits eingeleitet worden.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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