London (Reuters) – Die Chefs der größten europäischen Fluggesellschaften fordern von der EU mehr Unterstützung für grünen Kraftstoff.
Die Europäische Union müsse helfen, das Angebot an nachhaltigem Kerosin (SAF) zu erhöhen und die Subventionen für dessen Herstellung zu verbessern, erklärten die Manager am Dienstag auf einer Pressekonferenz des Branchenverbands Airlines for Europe. “Wir haben Vorschriften, aber wir haben keinen nachhaltigen Flugkraftstoff”, sagte Luis Gallego, Chef des British-Airways-Mutterkonzerns IAG.
Hintergrund ist eine Vorschrift der EU, die in diesem Jahr in Kraft getreten ist. Sie schreibt eine Mindestbeimischungsquote von zwei Prozent vor, die bis 2030 auf sechs Prozent steigen soll. Derzeit kostet SAF jedoch drei- bis fünfmal so viel wie herkömmliches Kerosin. “Wenn SAF den gleichen Preis wie Kerosin hätte, bräuchten wir keine Vorschriften”, sagte Easyjet-Chef Kenton Jarvis. Die Fluggesellschaften forderten von der EU-Kommission daher mehr Hilfe beim Aufbau eines funktionierenden Marktes für den alternativen Treibstoff und höhere Subventionen.
Dem Verband Airlines for Europe gehören unter anderem die Chefs von Ryanair, Air France-KLM und der Lufthansa an. Der Direktor des weltweiten Branchenverbands IATA, Willie Walsh, hatte zuvor der Ölindustrie vorgeworfen, die Kosten für die Fluggesellschaften durch SAF-Aufschläge künstlich in die Höhe zu treiben.
(Bericht von Joanna Plucinska, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)