Regierungskrise in Frankreich drückt Pariser Börse und Euro

Frankfurt (Reuters) – Die neue Regierungskrise in Frankreich belastet den lokalen Aktien- und Anleihemarkt.

Der Pariser Leitindex Cac 40 gab am Montag mehr als zwei Prozent nach. Der Kurs zehnjähriger französischer Staatsanleihen verlor rund ein halbes Prozent, was die Rendite auf 3,5882 von 3,5113 Prozent nach oben trieb. Unter Druck geriet auch der Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung büßte 0,7 Prozent auf 1,1659 Dollar ein.

Der französische Ministerpräsident Sebastien Lecornu reichte wenige Stunden nach der Vorstellung der neuen Regierung seinen Rücktritt ein. Präsident Emmanuel Macron habe diesen akzeptiert, teilte der Elysee-Palast am Montag mit. Macron hatte zudem im Ringen um den Staatshaushalt in Frankreich auf seinen Vertrauten Roland Lescure als neuen Finanzminister gesetzt, was den Cac 40 im früheren Handelsverlauf bereits um 0,7 Prozent gedrückt hatte.

Lecornu war Macrons fünfter Premier in zwei Jahren. “Ist Frankreich unregierbar?”, fragte Neil Wilson, Stratege bei der Saxo Bank. Zugleich verwies er auf den Umstand, dass das neue Kabinett überwiegend aus Mitgliedern der zuvor abgewählten Regierung bestand. Auch Philip Shaw von der Bankengruppe Investec zeigte sich pessimistisch. “Die politische Blockade dürfte sich wohl fortsetzen. Eine der Fragen ist, ob das auf Neuwahlen hinausläuft – doch im Moment lässt sich schwer abschätzen, was Macron tun wird.”

(Bericht von Zuzanna Szymanska, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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