New York (Reuters) – Die US-Währungshüterin Susan Collins zeigt sich offen für eine weitere Lockerung der geldpolitischen Linie.
“Es könnte angebracht sein, den Leitzins in diesem Jahr etwas weiter zu senken – aber die Daten müssen das hergeben”, sagte die Präsidentin des US-Notenbankbezirks Boston in New York. Sie halte jedoch eine moderat restriktive Geldpolitik der Federal Reserve weiterhin für angemessen, fügte Collins hinzu. Sie ist dieses Jahr in dem für die Zinspolitik zuständigen Fed-Ausschuss FOMC stimmberechtigt.
Collins verwies auf ein “äußerst unsicheres Umfeld”. Es sei möglich, dass die US-Wirtschaft mit einer Mischung aus anhaltender Inflation und “widrigen” Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert sein werde. Sie fügte jedoch hinzu: “Die Aufwärtsrisiken der Inflation, über die ich mir vor einigen Monaten Sorgen gemacht habe, sind begrenzter.”
Die Fed hat den Leitzins Mitte des Monats erstmals in diesem Jahr gesenkt – und zwar um einen Viertelprozentpunkt auf die Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent. Die Währungshüter waren sich in ihrem individuellen Zinsausblick über die Notwendigkeit weiterer Senkungen in diesem Jahr uneinig. Während sie im Mittel von zwei weiteren Senkungen bis Ende 2025 ausgingen, halten sieben Währungshüter weitere Zinssenkungen für nicht nötig.
(Bericht von Michael S. Derby, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)